GEFRIERTROCKNUNG
Fachgerechte Rettung und Versorgung Ihrer beschädigten Papiere
Wenn Papier nass wird, ist höchste Eile geboten. Durch eine fachgerechte und zeitnahe Trocknung von Dokumenten, Akten und Büchern können Folgeschäden wie Schimmelwachstum sowie weitere Verfärbungen und Verklebungen vermieden werden. Wir bergen im Havariefall Ihre Bestände, organisieren die Logistik, übernehmen die schonende Trocknung, Reinigung und gegebenenfalls die Schimmelentfernung. Unsere Sofortmaßnahmen und die anschließende Gefriertrocknung retten Ihre Papiere.
SOS - Wir retten Ihr Schriftgut!
Unter unserer Notfallnummer stehen wir Ihnen bei Wasser- oder Brandschaden
24 Stunden, 7 Tage die Woche zur Verfügung
Notfallnummer: +49 341 25 989 25
Weitere Informationen finden Sie hier!
Fachgerechte Hilfe bei einem Wasserschaden an Papier, Büchern und Akten
Wenn Kulturgut bei einer Havarie oder einer Überschwemmung durchnässt wurde, ist höchste Eile geboten. Ein Wasserschaden im Archiv, der Bibliothek oder im Museum beschädigt die vor allem aus Papier, aber auch aus anderen Materialien, bestehenden Bestände und kann zu einem vollständigen Verlust der historischen Sammlungen führen. Auch in Verwaltungen oder Unternehmen bedeutet eine Durchnässung der datensensiblen Akten eine Katastrophe.
Handelt man bei Wasserschäden an Büchern und Akten nicht sehr schnell innerhalb weniger Stunden, kann dies zu weitgreifenden Folgeschäden führen. Tinten laufen aus, Schriften verblassen, Schimmel entsteht, welcher die Materialien verfärbt und regelrecht zerstört. Der entstandene Schimmel kann zudem durch sein allergenes Potential ein nicht zu unterschätzendes Gesundheitsrisiko für die künftig mit den Objekten arbeitenden Personen darstellen.
Nasses Papier trocknen - mechanische Schäden vermeiden
An Archivgut, Buch- oder Aktenbeständen können Wasserschäden verheerende Folgen haben. Die Papierseiten kleben zusammen, der Buchblock verformt sich, Bindung und Einband des Buches werden geschädigt. Nasses Papier quillt und reißt ein, Tinten und Stempelfarben verlaufen bis zur Unkenntlichkeit. Fotografien, Filme, Mikrofiches und Glasplatten können zusammenkleben und die enthaltenen Bindemittel lösen sich bei zu langer Wassereinwirkung auf. Bei einem Brandschaden werden die heterogenen Materialien zusätzlich durch Additive im Löschwasser und andere Löschchemikalien wie Schaum oder Pulver, oder auch ganz einfach indirekt durch Ruß und Brandgeruch, geschädigt.
Um die Folgeschäden gering zu halten, sind fachkompetentes Bergen und eine konservatorische Erstversorgung der beschädigten Kulturgüter besonders wichtig.
Nach der Erstversorgung, bei der die Bestände gereinigt, gegebenenfalls durch Mullbinden stabilisiert oder mit Folien separiert verpackt werden, müssen die Bestände so schnell wie möglich - bestenfalls innerhalb von 48 Stunden nach dem Schadensereignis - eingefroren werden.
Wir führen gern Ihre Bergung und Erstversorgung Ihrer Bestände durch oder unterstützen Sie mit unserer restauratorischen Fachkompetenz.
Schnellstmöglich werden die Bestände dann bei mindestens -20 °C eingefroren.
- Durch das rasche Einfrieren wird ein Fortschreiten der Materialschädigung durch Aufquellen, Auslaufen, Verformen und Schimmel gestoppt.
- Eine gute Vorbereitung vor dem Einfrieren sorgt für weniger Folgeschäden und minimiert die nachfolgenden Kosten für Restaurierungen oder konservatorische Nachbehandlungen enorm.
- Die Bestände sind in kurzer Zeit tiefgefroren und können dann weiterverarbeitet werden, aber auch eine längere Lagerung in der Kühlzelle schadet den Materialien nicht.
- Sollte man einen Schädlingsbefall vermuten, sollten die Bestände mindestens 3 Wochen lang eingefroren bleiben, um die Schädlinge sicher abzutöten.
- Das Schimmelwachstum kann durch das Einfrieren gestoppt werden, ein vollständiges Abtöten der Sporen findet jedoch nicht statt.
- Konventionelle Methoden, wie zum Beispiel eine Luft- oder Heißtrocknung, schädigen die Bestände zusätzlich. Denn durch zu viel Hitze am Papier, aber auch an anderen empfindlichen Materialien wie Leder, Pergament sowie Film- oder Fotomaterial ist eine künstliche Alterung zu befürchten. Eine unsachgemäße Lufttrocknung birgt zudem die Gefahr der Schimmelbildung, da bei einer zu großen Menge die Bestände nicht ausreichend und schnell genug trocken werden.
Unsere nachfolgende Gefriertrocknung vermeidet, als anerkannt schonendste Trocknungsmethode, Schäden am Objekt.
Gefriertrocknungsanlage im ZFB Leipzig
Unsere Gefriertrocknungsanlage ist speziell für die schonende Trocknung Ihrer wertvollen Papiere und Bücher konstruiert.
Wie funktioniert die Gefriertrocknung von Papier?
Im Gegensatz zu einer Wärme-, Mikrowellen- oder Lufttrocknung ist die Gefriertrocknung die schonendste Trockenmethode, da sie weitere Schäden vermeidet und die Bestände in der Form trocknet, in der sie eingefroren werden. Bei dem Gefriertrocknungsprozess wird das gefrorene Wasser (Eis) direkt in den Dampf überführt (Sublimation), wodurch weitere Schäden durch migrierendes Wasser verhindert werden. Würde man die Bestände nach dem Einfrieren einfach "auftauen", könnte das dabei entstehende Wasser zu weiteren Verfärbungen und Verklebungen der Papiere untereinander führen.
- Die Gefriertrocknung ist für Bücher (auch mit Leder oder Pergamenteinband), Akten und Einzelblätter anwendbar. Auch fast alle fotografischen Techniken und Fotoalben lassen sich gefriertrocknen.
- Andere Materialien wie zum Beispiel Filme, Mikrofiches, Pergamenturkunden oder empfindliche Grafiken, sollten lieber einzeln luftgetrocknet werden. Lassen sie sich hierfür von unseren Papierrestauratoren beraten.
Bei der Gefriertrocknung wird das zu trocknende Material aus den in der zur Erstversorgung eingesetzten Folienhüllen entnommen und in eine dafür vorgesehene Vakuumkammer der Gefriertrocknungsanlage eingelegt. Weitere mechanische Einwirkungen auf die eingefrorenen Bestände treten nicht auf. Dadurch werden Ihre wertvollen Bestände zusätzlich geschont. Schon bei der Erstversorgung muss darauf geachtet werden, die folienummantelten Pakete nicht zu groß zu packen.
Die vorbereiteten Folienpakete aus Akten, Büchern und Einzelblättern dürfen nicht größer als 10 cm sein.
So kann verhindert werden, dass die Pakete zu lange trocknen müssen und womöglich in den äußeren Bereichen übertrocknen, wodurch das Papier "verhornt" und spröde wird.
Die Gefriertrocknung folgt dem physikalischen Prinzip der Sublimation
Das heißt, das Wasser geht direkt vom festen, gefrorenen Eis in den gasförmigen Zustand über. Das vereiste Wasser entweicht also aus dem Papier, ohne noch einmal flüssig zu werden. Das weitere Ausbluten von Farben oder Tinten wird damit ausgeschlossen. Die moderate Zugabe von Wärme beschleunigt die Gefriertrocknung. Die Wärmezugabe wird je nach der Empfindlichkeit des Materials eingestellt. So ist gewährleistet, dass das Material so schonend wie möglich, aber auch in vertretbarer Zeit und so energiesparend wie möglich getrocknet wird.
Das Papier bleibt chemisch unverändert. Es entstehen keine weiteren Schäden durch erneutes Aufquellen oder Verformen.
Im Vergleich zu Trocknungsverfahren, die ausschließlich mit hoher Wärme arbeiten, sind weitere Schädigungen im Verlauf der Trocknung ausgeschlossen. Danach sind die Objekte durch und durch trocken, jedoch nicht voluminöser oder anderweitig verändert, bezogen auf den Zustand direkt vor der Trocknung.
Nachbehandlung nach der Gefriertrocknung
Nach der Gefriertrocknung sind die Bestände in dem Zustand, in dem sie eingefroren worden sind, was noch einmal betont, dass die Behandlung der Bestände vor dem Einfrieren sehr wichtig ist. Schmutz und Verformungen werden sich nach dem Gefriertrocknen sogar in den Beständen manifestiert haben, was eine Nachbehandlung sehr aufwändig machen kann. Hat man jedoch die Sammlungsgüter vor dem Einfrieren gut vorbereitet, hat man diese gereinigt, in Form gebracht und vereinzelt eingepackt, können die erforderlichen Nacharbeiten nach der Gefriertrocknung deutlich reduziert werden. Die Objekte werden nach der Trocknung noch einige Zeit mit Gewichten beschwert, um ihre Gleichgewichtsfeuchte wieder zu erlangen und eine gleichmässige Feuchtigkeitsverteilung im gesamten Objekt zu erreichen.
Restauratorische Nachbehandlung im Fall von Schäden durch mechanische Einwirkungen, durch Schimmel oder Schädlinge
Kam es schon vor dem Einfrieren zu Schädigungen am Material, wie mechanischen Schäden, ist eine weitere restauratorische Bearbeitung notwendig. Risse und Fehlstellen werden mit Japanpapier geschlossen, Fehlstellen mit farblich passendem Papier ergänzt.
Verschimmelte Papiere, Bücher und Akten
Feuchte oder nasse Bücher und Akten sowie feuchtes oder nasses Papier sind besonders gefährdet. Es kann schnell Schimmel entstehen. Die nasse Cellulose des Papiers bildet ein optimales Nährsubstrat für Schimmelsporen. Bereits innerhalb weniger Stunden können Schimmelpilze unter Feuchtigkeitseinwirkung zu wachsen beginnen. Schimmel oder Insektenbefall muss in jedem Fall einer nachfolgenden Trockenreinigung unterzogen werden.
Durch eine professionelle Schimmelbeseitigung kann das Risiko der Beschädigung der wertvollen Kulturgüter bzw. des wichtigen Verwaltungsschriftguts verhindert werden. Zum Schutz Ihrer Mitarbeiter wird das allergene Potential der schimmelbefallenen Bestände durch eine sorgfältige Reinigung minimiert. Diesen Prozess führen wir im ZENTRUM FÜR BUCHERHALTUNG umweltbewusst und ohne krebserregende Substanzen durch. Das heißt für Sie: Nach der schonenden Behandlung sind die Bestände wieder gefahrlos benutzbar.
Verpacken in alterungsbeständige Archivverpackungen
Um die Bestände nach der Behandlung bestmöglich aufzubewahren, bietet sich eine Verpackung in Schutzbehältnissen aus alterungsbeständigem Material nach DIN ISO 16245-A an. Diese Dienstleistung übernimmt unser Verpackungsbereich gern für Sie.