PAPIERSTABILISIERUNG
Maschinelle Papierfestigung zur Mengenbehandlung stark brüchiger Papiere
Eine präventiv eingesetzte Entsäuerung im ZFB:2-Verfahren kann die Benutzbarkeit saurer, vom Papierzerfall bedrohter Papiere nachweislich um den Faktor 5 verlängern. Mechanisch bereits stark abgebautes Papier bleibt jedoch auch nach einer Entsäuerungsbehandlung weiterhin fragil. Vor allem Zeitungspapier aus den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten ist bereits oft so brüchig, dass eine Digitalisierung zur Informationserhaltung für die Nachwelt nicht mehr sicher durchführbar ist - von einer Benutzung ganz zu schweigen. Oft bleibt nur noch die Verwahrung als „Mumien“ im Magazin.
Nach intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit haben wir mit unserer Papierfestigungsanlage die Möglichkeit geschaffen, große Mengen fragiler Papiere zu behandeln.
Eine Festigkeitssteigerung um bis zu 300 % erlaubt ein sicheres Handling im Digitalisierungsprozess und eine vorsichtige Benutzung der sonst für immer unzugänglichen Objekte.
Die Vorteile der Behandlung auf einen Blick
- die Papierobjekte werden in einem zweistufigen Transfer-Verfahren mit einem lösemittelfreien Biopolymerfilm gefestigt
- es kommen nur bereits in der Papierrestaurierung bewährte Komponenten zum Einsatz
- durch die Transfertechnik wird der Wassereintrag in das Objekt auf ein Minimum reduziert
- unerwünschte Nebenwirkungen einer wässrigen Behandlung, wie auslaufende Farben und Tinten werden vermieden
- Objekte werden dem Original in Optik und Haptik möglichst nah angeglichen
- die Anlage ermöglicht eine beidseitige Stabilisierung von Kleinformaten (z.B. im Format A5) bis hin zu Zeitungen im Format A2
- für eine umfassende und besonders nachhaltige Konservierung werden die Papiere vor der Festigungsbehandlung im ZFB:2-Verfahren entsäuert
Für die Anwendung im maschinellen Festigungsverfahren entwickelte die ZFB Forschungs- und Entwicklungsabteilung einen speziellen Biopolymerfilm.